Die deutsche Landschaft ist durch Flüsse gekennzeichnet. Fünf große Flusssysteme durchziehen Deutschland im Wesentlichen in der Richtung von Süd nach Nord. Es sind der Rhein, die Ems, die Weser, die Elbe und die Oder. Die Oder ist Grenzfluss, der Rhein zum Teil. Daneben gibt es Flüsse, die in Ost-West- bzw. West-Ost-Richtung fließen. Der größte ist im Süden Deutschlands die Donau, die in Deutschland entspringt und durch Österreich und die Balkan-Länder zum Schwarzen Meer fließt. In der Mitte Deutschlands verläuft in Ost-West-Richtung der Main. Alle größeren Flüsse sind schiffbar oder z.T. schiffbar.
Der Rhein entspringt in der Schweiz, fließt durch ganz Deutschland und mündet in den Niederlanden in die Nordsee. An seinem Lauf liegen große Städte wie Köln, Düsseldorf, Duisburg, auch Bonn. In Bayern beginnt der Main seinen Lauf, ein Nebenfluss des Rheins. Am Main liegt die Großstadt Frankfurt. Wie auch der Main entsteht die Weser aus zwei Flüssen, fließt durch den nördlichen Teil Deutschlands und mündet in die Nordsee. An der Weser liegen Bremen und Bremerhaven. Der zweitgrößte Fluss Deutschlands ist die Elbe. Sie entspringt in Tschechien, wo sie Laba heißt, und fließt durch den östlichen Teil Deutschlands in die Nordsee. An der Elbe liegen Dresden, Magdeburg, Hamburg und andere Städte. Einer der kürzesten Flüsse ist die Spree, an der Berlin, die Hauptstadt des Landes liegt. Durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen fließt die Ruhr, die einem wichtigen Wirtschaftsgebiet den Namen gegeben hat. Die Ruhr mündet bei Duisburg in den Rhein. An der Ruhr oder in ihrer Nähe liegen auch solche Städte wie Essen, Bochum, Mühlheim und Hagen, ein Stück nördlicher auch Dortmund.
Im Osten Deutschtands fließen die Neiße und die Oder (sie bilden die natürliche Grenze zu Polen). Die Oder entspringt in der Slowakei (dort heißt sie Odra), fließt dann durch Polen und mündet in die Ostsee.
Auf dem Territorium des Landes liegen viele Seen, sie sind sehr malerisch. Die größten von ihnen sind der Bodensee (z. T. in der Schweiz), er ist bis 250 m tief, und die Müritz (der Müritzsee). Reizvoll sind der Ammersee, der Starnberger See und der Chiemsee, die wie der Bodensee im Süden Deutschlands liegen.
Ab dem 17. Jahrhundert wurden Kanäle gebaut, der letzte in den 80er Jahren. Er verbindet Main und Donau miteinander und schafft so die Verbindung von der Nordsee zum Schwarzen Meer. Kanäle sind für die Binnenschifffahrt wichtig und ermöglichen praktisch nicht nur Nord-Süd-Verbindungen, sondern auch durchgehende Ost-West-Verbindungen: Sie waren bei Beginn der Industrialisierung zum Transport von Erz und Kohle notwendig. Ob heute der Main-Donau-Kanal ökonomisch und ökologisch vertretbar ist, ist umstritten, weil das Aufkommen der Binnenschifffahrt rückläufig ist.
Die schiffbaren Flüsse in Deutschland sind «ausgebaut», haben Staustufen und Schleusen, sind zum Teil kanalisiert, mit Uferbefestigungen und Dämmen in ein Flussbett gezwungen. Nur wenige Bäche und Flüsse haben noch ihren natürlichen Zustand. Die Folge ist nach schweren Regenfällen oder bei Schneeschmelze häufig Hochwasser, weil das Wasser zu schnell abfließt und sich nur noch selten auf feuchte Wiesen und Polder ausdehnen kann. Die Mosel führt praktisch jedes Jahr einmal Hochwasser, Rhein und Donau oft. Das schwerste Hochwasser seit Jahren gab es 1997 an der Oder; Gebiete, die z.T. vor Jahrhunderten dem Fluss abgewonnen worden waren, wurden überschwemmt.
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